Die Cannabisclubs in Bayern stehen vor einem Problem: Während viele von ihnen schon eine Genehmigung erhalten haben, wurden diese teilweise wieder zurückgezogen. Die Thematik der Teillegalisierung von Cannabis ist gerade in Bayern ein großes Streitthema. Betreiber von Cannabisclubs sprechen sogar davon, dass sie sich einer politischen Willkür ausgesetzt fühlen. Doch das wollen sie sich nicht mehr gefallen lassen.
Bayern bei Erlaubnissen für Cannabisclubs Schlusslicht
Seit April 2024 ist es grundsätzlich möglich, die Gründung eines Cannabis-Social-Clubs zu beantragen und, unter Einhaltung der Auflagen, Cannabis zu züchten und unter den Vereinsmitgliedern zu verkaufen. Bereits in zahlreichen Bundesländern wurden Erlaubnisse für Clubs erteilt und erste Ernten auch schon verteilt. Die Ausnahme hier bildet allerdings Bayern. Erst ein Jahr später, im April 2025, wurde in Bayern für drei Cannabisclubs eine Erlaubnis ausgegeben. Während die Clubmitglieder begannen, alles für den Anbau der Pflanzen vorzubereiten, ging es einen großen Schritt zurück: Im Landkreis Freising wurde die gerade erteilte Genehmigung wieder eingezogen, und zwar für den „The Marihuana Club Kirchdorf“.
Ähnliches Vorgehen bei anderen Clubs
Der Cannabisclub ist mit seinem Frust jedoch nicht allein. Ein Blick auf die beiden Vereine, die ebenfalls in Bayern eine Genehmigung erhalten haben, zeigt, dass sie sich ähnlichen Restriktionen gegenübersehen.
Die Erklärungen für die Rücknahme der Erlaubnis klingen, nach Meinung der Mitglieder, konstruiert und nach politischer Willkür. So wird durch das zuständige Ministerium darauf verwiesen, dass der Anbau von Cannabis zu nicht-gewerblichen Zwecken eine spezielle Ausweisung benötigt – als „sonstiges Sondergebiet“.
Auch Prüfungen der zuständigen Stellen reichen nicht aus
Der Vorsitzende des „The Marihuana Club Kirchdorf“ ist frustriert. Er gibt an, dass sich das Vereinsgelände in einem gesicherten Bereich befindet. Dieser Bereich wurde mehrfach durch Feuerwehr, Drogenfahndung und Polizei geprüft. Nach diesen Prüfungen erfolgte die Genehmigung – nur um diese dann wieder zu entziehen.
Damit sind auch alle bisherigen Investitionen, die in den Club geflossen sind, erst einmal obsolet. Der nächste Schritt ist das rechtliche Vorgehen gegen die Entscheidung der Ministerien. Hier hat auch der Dachverband der Cannabis Social Clubs bereits darauf verwiesen, dass ebenfalls über eine Klage nachgedacht wird.
Franken Cannabis e.V. hat den Anbau gestartet
Als einer der Cannabisclubs in Bayern, der sich von der scheinbaren Willkür nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, gilt der Franken Cannabis e.V. Der Vorstandsvorsitzende Martin Pley gibt an, dass nach der Freigabe mit dem Anbau begonnen wurde. Inzwischen sind über 100 Setzlinge gepflanzt worden. Der Verein in Oberfranken hält sich an alle gesetzlichen Vorgaben und hat bisher auch keinen Entzug der Erlaubnis erhalten. Sollte es dazu noch kommen, wird sich auch Martin Pley dagegen rechtlich zur Wehr setzen.