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Im Saarland warten aktuell sieben Cannabis-Clubs seit etwa einem Jahr vergeblich auf die behördliche Erlaubnis, um legal Cannabis anbauen zu dürfen. Während in anderen Bundesländern die Genehmigungen für den kontrollierten Anbau von Cannabis bereits vielfach erteilt wurden, hat das Saarland bislang noch keinen einzigen Club offiziell zugelassen. Dies führt zu großer Frustration bei den betroffenen Vereinen, die sich auf eine zügige Umsetzung der teil-legalisierten Regelungen eingestellt hatten.

Seit rund einem Jahr ist in Deutschland der kontrollierte Anbau von Cannabis durch sogenannte Anbauvereinigungen grundsätzlich erlaubt. Dennoch sind die saarländischen Clubs die einzigen im gesamten Bundesgebiet, die bislang auf eine offizielle Freigabe durch ihre Landesregierung warten müssen. Die Verzögerungen sorgen für Unverständnis und Kritik innerhalb der Szene.

Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt, dass das Saarland das einzige Bundesland ist, das bisher keine Genehmigungen für den Anbau an Cannabis-Clubs vergeben hat. Zum Vergleich: Im benachbarten Rheinland-Pfalz wurden bereits 27 solcher Erlaubnisse erteilt, bundesweit sind es knapp 300. Dies verdeutlicht den deutlichen Rückstand des Saarlands im Vergleich zu anderen Regionen.

Der Cannabisclub CSC 420 Saar äußerte bereits im April dieses Jahres scharfe Kritik an der langen Bearbeitungsdauer der Anträge. Laut dem Vorsitzenden Steffen Krauser wurde der Antrag des Clubs bereits am 24. Juli 2024 eingereicht. Der Eindruck bei den Verantwortlichen ist, dass die Landesregierung den Genehmigungsprozess absichtlich verzögert, was die Situation weiter verschärft.

Für den Anbau von Cannabis ist ein Antrag beim zuständigen Umweltministerium notwendig, das die Erlaubnis erteilen muss. Im Januar gab das Ministerium an, dass einige Clubs noch nicht alle erforderlichen Unterlagen eingereicht hätten. Aktuell begründet das Ministerium die Verzögerungen mit internen Abläufen und organisatorischen Herausforderungen.

Im Saarland hat man sich entschieden, neben der gründlichen Prüfung der Anträge auch die Vor-Ort-Besichtigungen während des Bearbeitungsprozesses durchzuführen. In anderen Bundesländern finden diese Kontrollen meist erst nach der Genehmigung statt. Das Ministerium betont, dass diese Vorgehensweise zwar mehr Zeit in Anspruch nehme, jedoch für eine sorgfältige Prüfung notwendig sei. Es wird angekündigt, dass in Kürze erste Entscheidungen getroffen und Genehmigungen erteilt werden sollen, was den Clubs endlich Planungssicherheit geben würde.

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