Terpene begegnen dir jeden Tag, wenn du an Pflanzen vorbeigehst. Bekannt sind sie jedoch vor allem aus dem Bereich des Cannabis. Mehr als 100 verschiedene Terpene sind bisher bekannt, ob es noch deutlich mehr sind, lässt sich nicht genau sagen. Sie haben nicht nur einen beeindruckenden Duft. Es heißt, sie können möglicherweise auch weitere Wirkungen auf den Körper haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Terpene werden als Aromaträger eingesetzt.
- Es gibt mehr als 100 verschiedene Arten.
- Sie können das Cannabis-Erlebnis mit speziellen Nuancen versehen.
Was genau sind Terpene eigentlich?
Beginnen wir doch ganz am Anfang und schauen auf die Frage, was Terpene sind. Es handelt sich um Moleküle, die vornehmlich dafür zuständig sind, dass du die Düfte der Natur überhaupt wahrnehmen kannst. Du findest Terpene in so vielen Bereichen. Erfreust du dich vielleicht gern an dem beruhigenden Duft von Lavendel? Magst du die Frische von Zitrusfrüchten? Genau diese Effekte bringen Terpene hervor.
Wenn du dich ein wenig mit Cannabis beschäftigst, dürften dir auch die Terpene früher oder später ein Begriff sein. Im Bereich CBD und THC sorgen sie dafür, dass die verschiedenen Sorten ihren ganz eigenen Charakter bekommen. Du kannst sie normalerweise bereits olfaktorisch wahrnehmen, also durch deine Nase. Es heißt jedoch auch, dass die Terpene einen Einfluss darauf haben, wie sich die Wirkung von Cannabis bei dir zeigt.
Die Entstehung von Terpenen erfolgt in den Trichomen, die eine Cannabispflanze hat. Hierbei handelt es sich um Drüsen, die du vielleicht nicht direkt siehst, die aber sowohl auf den Blättern als auch den Blüten zu finden sind. Für das Überleben der Pflanzen in der Natur sind sie unverzichtbar, denn ohne Terpene gibt es keinen Schutz gegen natürliche Feinde. Durch ihren speziellen Duft ziehen sie zudem das Interesse der Insekten auf die Pflanzen.
Nimmst du Cannabis auf, gehen die Terpene ein Zusammenspiel mit CBD und THC ein. Es kann der sogenannte Entourage-Effekt entstehen. Dieser bezeichnet die Verstärkung möglicher Eigenschaften von Cannabis auf deinen Körper.
Bei Terpenen wird unterschieden zwischen:
- Monoterpene
- Sesquiterpene
- Diterpene
- Triterpene
- Polyterpene
- Tetraterpene
Wichtig: Terpene werden oft verwechselt mit Terpenoiden. In der Definition wird hier von Naturstoffen gesprochen, die sich ableiten von Isopren. Terpenoide sind zwar ähnlich, werden aber in verschiedene Gruppen unterteilt. Terpene dagegen sind ausschließlich Kohlenwasserstoffe. Bekannte Terpenoide sind Carotinoide und auch Steroide.
Ein kleiner Diskurs zum Entourage-Effekt
Uns ist es wichtig, dass du wirklich umfassend informiert bist, wenn es um Cannabis geht. Daher gehen wir hier kurz auf den genannten Entourage-Effekt ein. Die Grundlage für den Effekt ist die Annahme, dass THC und CBD mit den Terpenen agieren und so eine noch stärkere Wirkung entsteht. Es gibt einige Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, ob Terpene sogar in der Lage sind, therapeutische Eigenschaften von Cannabis möglicherweise zu steigern.
Der Entourage-Effekt klingt definitiv spannend, wirklich effektive Ergebnisse und Nachweise hat die Wissenschaft aber bisher nicht. Gerade die klinischen Untersuchungen fehlen an diesem Punkt. Unter anderem wird auch darauf verwiesen, dass selbst die Wirksamkeit von Cannabis noch nicht umfassend nachweisbar ist.
Allerdings ist auch ein Blick auf die Empfindungen der Konsumenten interessant. Diese geben an, dass sie, abhängig von der Sorte, unterschiedliche Effekte verspüren. Dies wiederum würde dafürsprechen, dass es den Entourage-Effekt doch gibt. Vor allem aber wird deutlich, dass der Konsum sowie die mögliche Wirksamkeit von Cannabis ein so breites Feld sind, dass es noch sehr viel zu entdecken gibt.
Diese Terpene spielen im Zusammenhang mit Cannabis in einem engen Verhältnis
Es gibt einige Terpene, die im Zusammenhang mit Cannabis eine wichtige Rolle spielen. Wir haben die wichtigsten davon für dich zusammengestellt:
- Linalool
Linalool ist erkennbar an einem süßen Duft, der durch eine sanfte Note an Zitrus abgerundet wird. Neben Cannabis enthalten auch Lorbeere, Zitronengras, Lavendel und Koriander Linalool. Den Terpen werden unterschiedliche Wirkungen nachgesagt. So heißt es, dass es möglicherweise belebend und stimmungsaufhellend wirken kann. Ebenfalls möglich ist ein beruhigender Effekt. Die Verdampfung setzt bei einer Temperatur ab 198°C ein. - Alpha-Pinen
Gehörst du zu den Menschen, die es einfach lieben, wenn das Cannabis nach einem warmen Nadelwald duftet? Dann sind es die die Alpha-Pinen, die genau diesen Effekt bei dir erzeugen. Dieser Bestandteil hat einen sehr erdigen Duft, der an einen Wald voller Pinien erinnert. Bei 155°C verdampfen diese Terpene. Es heißt, sie könnten möglicherweise entzündungshemmend wirken und eine Schmerzlinderung mit sich bringen. Gern wird es ergänzend als Bronchodilatator eingesetzt. Es soll dabei helfen, deine Atemwege zu erweitern und es erleichtern, wieder durchzuatmen. - Limonene
Der Duft von Limonen gilt als erfrischend, angenehm und belebend. Generell wird zitrusartigen Düften eine Stimmung aufhellende Wirkung zugesprochen. Die Terpene verdampfen bei Temperaturen von 176°C. Cannabis mit Limonen gilt als ganz besonders beliebt durch die Frische und Süße, die sich hier entwickelt. - Myrcen
Das Terpen Myrcen findest du unter anderem in Hopfen und Thymian, in Zitronengras, aber auch in Mango. Diese Bandbreite macht schnell deutlich, dass es sich hierbei um einen sehr umfassenden Duft handelt, der sowohl fruchtig als auch erdig und auch würzig ist. Myrcen wird nachgesagt, dass es beruhigend oder auch entspannend wirken kann. Zudem soll es dabei helfen, Stress und Ängste abzubauen und Schmerzen zu lindern. Diese Terpene verdampfen bei 167°C. - Beta-Caryophyllen
Gerade zur Weihnachtszeit greifen viele Nutzer auf Hanf mit Beta-Caryophyllen zurück. Grund ist, dass es sich hierbei um einen Bestandteil handelt, der einen angenehmen warmen und würzigen Geruch mitbringt. Zu finden ist das Terpen unter anderem in Rosmarin, Hopfen, verschiedenen ätherischen Ölen sowie schwarzem Pfeffer und Zimt. Der Geschmack wird gern als eine Kombination von süß und scharf beschrieben. Es heißt, dass Caryophyllen möglicherweise schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken könnte.
Die hier beschriebenen Terpene sind besonders häufig in den Angeboten rund um Cannabis zu finden. Doch die Liste ist noch viel länger. Bei der Auswahl der Produkte ist wichtig zu wissen, welche Geschmacksrichtung du besonders gern magst. So findest du unter anderem auch die Terpene:
- Bisabolol: Die Terpene haben ein blumiges und süßes Aroma. Es heißt, sie könnten möglicherweise antioxidativ und auch entzündungshemmend wirken.
- Nerolidol: Bei diesem Terpen handelt es sich einen Duft, der eher holzig und warm ist. Zu finden ist es unter anderem in Lavendel und Ingwer.
- Geraniol: Magst du süße Düfte, ist Geraniol eine gute Wahl. Das Terpen findet sich unter anderem in ätherischen Ölen, wie Zitrus und Geranie. Möglicherweise kann Geraniol entzündungshemmend wirken.
Fazit: Terpene sind die geheimen Stars rund um Hanf
Der Konsum von Cannabis steht für viele Nutzer in einem engen Zusammenhang mit Genuss und der Hoffnung auf eine positive Wirkung auf den Körper. Einen wichtigen Einfluss daran haben Terpene. Abhängig davon, welche Terpene im Cannabis enthalten sind, bringt es ein anderes Aroma mit. Inwieweit eine Wirkung auf den Körper tatsächlich besteht, ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen.