Cannabisblüten sind eine tolle Sache und enthalten THCA sowie CBDA. Möchtest du Cannabis konsumieren, dann sind es aber THC und CBD, die dafür sorgen können, dass Hanf eine Wirkung auf deinen Körper entfaltet. Genau dafür ist die Decarboxylierung da. Auch wenn der Begriff selbst wirklich wissenschaftlich und kompliziert klingt, ist es gar nicht so schwer, die Methode anzuwenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit der Decarboxylierung wird THCA in THC umgewandelt.
- Möchtest du Cannabis verarbeiten, solltest du es erst decarboxylieren.
- Dank der Decarboxylierung verwandeln sich Cannabinoide in eine aktive Form.
- Beim Rauchen von Hanf ist keine Decarboxylierung notwendig.
Cannabis decarboxylieren – was verbirgt sich dahinter?
Bevor wir dir eine Anleitung dazu geben, wie du Cannabisblüten decarboxylieren kannst, möchten wir kurz erklären, was genau das eigentlich ist. Die Cannabispflanze ist reich an Phytocannabinoiden. Allerdings sind diese nicht gleich in ihrer phenolischen und aktiven Form enthalten. Stattdessen enthalten die Blüten die saure Vorstufe. Diese wird auch als CBDA und als THCA bezeichnet. Um die aktive Form zu erhalten, musst du Cannabis decarboxylieren. Es kommt zu einer chemischen Reaktion und diese sorgt dafür, dass die Cannabinoide zu CBD und THC werden. Nur so kann auch der psychoaktive Effekt eintreten, der meist gewünscht wird.
Interessant: Wenn du Gras über einen Joint konsumierst, kann auf die Decarboxylierung verzichtet werden. Diese erfolgt automatisch beim Rauchen.
Cannabis decarboxylieren – Schritt für Schritt im Ofen umsetzen
Meistens wird die Decarboxylierung im Ofen vorgenommen. Dafür sind die folgenden Schritte notwendig:
- Heize deinen Ofen auf eine Temperatur von etwa 105 bis 115 Grad Celsius vor.
- Bereite deine Cannabisblüten vor und zerkleinere sie.
- Lege Backpapier auf dein Blech und verteile darauf die zerkleinerten Cannabisblüten.
- Schneide jetzt Alufolie in Blechgröße zurecht und decke die Blüten ab.
- Schiebe das Blech jetzt in den Ofen und lass die Blüten etwa 25 bis 40 Minuten backen.
Der genannte Temperaturbereich ist notwendig, um THC zu aktivieren. Drehe die Temperatur nicht höher, da es sonst passieren kann, dass die Cannabinoide sich auflösen.
Möchtest du bei den Blüten nicht das THC sondern das CBD aktivieren, müssen die Temperaturen höher sein. Hier ist es notwendig, den Backofen auf mindestens 140 Grad Celsius vorzuheizen. Die Blüten sollten dann auch länger im Ofen bleiben, für etwa 60 Minuten.
Die Decarboxylierung in der Mikrowelle
Eine weitere Methode ist die Decarboxylierung in der Mikrowelle. Wir empfehlen diesen Vorgang nur dann, wenn du keinen Ofen zur Hand hast. Denn tatsächlich ist es in der Mikrowelle gar nicht so einfach, die richtige Temperatur über den notwendigen Zeitraum einzuhalten. Möchtest du es dennoch versuchen, gehe am besten wie folgt vor:
- Auch hier ist es notwendig, das Cannabis erst einmal zu zerkleinern.
- Verteile die Kräuter nun auf einem Tuch aus Baumwolle und nimm einen Teller oder einen anderen Behälter für die Mikrowelle.
- Stelle die Mikrowelle auf die höchstmögliche Temperatur ein und stelle alles hinein.
- Lass das Hanf nun etwa 90 Sekunden laufen.
Du kannst nun nachsehen, ob die Cannabisblüten sich schön trocken anfühlen. Hast du das Gefühl, dass sie noch feucht sind, stelle sie noch einmal für 30 Sekunden in die Mikrowelle. Lass anschließend alles abkühlen, bevor du die Cannabisblüten verwendest.
Optimale Ergebnisse dank Vakuum-Decarboxylierung
Eine Methode, mit der sich der Prozess der Decarboxylierung sehr gut umsetzen lässt, ist die Vakuum-Variante. Tatsächlich ist dieser Vorgang mit etwas mehr Aufwand verbunden. Allerdings ist es auch die schonendste Methode, die zur Verfügung steht. Die Gefahr, dass deine Cannabisblüten anbrennen, ist nicht gegeben. Im Ofen oder auch in der Mikrowelle kann das dagegen passieren.
Möchtest du diese Variante probieren, um dein Cannabis zu decarboxylieren, solltest du die folgenden Schritte durchlaufen:
- Auch bei dieser Variante muss das Cannabis erst einmal zerkleinert werden. Allerdings solltest du die Blüten hier nicht zu klein hacken.
- Gib alles anschließend in einen Beutel und vakuumiere das Gras.
- Fülle jetzt einen Topf mit Wasser und bereite das Wasserbad vor.
- Sorge dafür, dass das Wasser kocht. Lege dann ein Thermometer hinein und stelle die Temperatur herunter. Die optimale Temperatur liegt bei 100 Grad Celsius.
- Erst jetzt kommt der geschlossene Beutel in den Topf.
- Nun sollte der Beutel 60 Minuten im Wasserbad liegen. Achte dabei auf eine konstante Temperatur.
Neben der besonders schonenden Behandlung von Cannabis hast du hier auch den Vorteil, dass sich kein so starker Geruch entwickelt, wie es bei der Bearbeitung auf dem Backblech der Fall ist.
Fazit: Cannabis decarboxylieren ist kein Hexenwerk
Wir können verstehen, dass die Decarboxylierung erst einmal wie eine umfassende Herausforderung klingt. Hast du sie aber einmal umgesetzt, wird es mit jedem Mal einfacher. Schnell spielt sich alles ein und du weißt genau, wie du die Cannabisblüten vorbereiten musst, damit die Säure in die gewünschten Wirkstoffe umgewandelt werden kann.
FAQ – die häufigsten Fragen zum Decarboxylieren von Cannabis
Stell dir vor, du drehst dir einen Joint und hast vergessen, die Cannabisblüten vorher zu decarboxylieren. Alles umsonst? Nicht ganz. Denn beim Rauchen entstehen so hohe Temperaturen, dass der Vorgang automatisch erfolgt.
Hier kommt es darauf an, ob du Cannabis im Ofen, in der Mikrowelle oder vakuumiert decarboxylieren möchtest.
In dem Fall wird die gewünschte Wirkung beim Konsum vermutlich nicht eintreten, da die enthaltenen Cannabinoide in ihrer Form als Säure bestehen bleiben und THC sowie CBD nicht vorhanden sind.
Sobald du die Decarboxylierung abgeschlossen hast, kühlen die Blüten ab und können dann verwendet werden. Du kannst beispielsweise Cannabis-Butter damit herstellen oder die Blüten anderweitig in Rezepten verarbeiten.