Hessen. Seit nunmehr einem Jahr ist der Anbau von Cannabis in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legal, was auch in Hessen spürbare Auswirkungen zeigt. Dort wurden bislang zehn Cannabis-Anbauvereine offiziell genehmigt, weitere könnten in Zukunft folgen. Doch eine aktuelle Studie offenbart, dass gerade bei Jugendlichen das Interesse am Konsum von Cannabis zurückgeht.

Die Erlaubnis für Cannabis-Clubs, Gras anzubauen, besteht mittlerweile seit einem Jahr. Dabei gilt jedoch ein strenges Regelwerk: Der Anbau ist ausschließlich für die Mitglieder der jeweiligen Vereine gestattet und muss genau kontrolliert werden. In Hessen sind bislang zehn solcher Clubs zugelassen worden, wie das Regierungspräsidium Darmstadt kürzlich mitteilte. Insgesamt gingen 38 Anträge ein. Die genehmigten Anbauvereine verteilen sich auf Städte wie Frankfurt, Darmstadt, Offenbach, Fulda und Kassel sowie auf mehrere Landkreise, darunter Gießen, Vogelsberg, Wetterau, Limburg-Weilburg und Waldeck-Frankenberg.

Strenge Auflagen für den Anbau, die Cannabisabgabe und Mitgliederzahl

Wer einen solchen Anbauverein gründen möchte, muss eine Reihe von Vorgaben erfüllen. Dazu gehört unter anderem die genaue Angabe des Anbauorts, der Menge der Pflanzen, der Mitgliederzahl sowie der Art des Cannabis – ob Marihuana oder Haschisch. Seit dem 1. April 2024 ist zudem der private Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen pro Person erlaubt. Der gemeinschaftliche Anbau in Clubs wurde ab dem 1. Juli 2024 gesetzlich freigegeben. Theoretisch könnten in Hessen dadurch mehr als 1.000 solcher Vereine entstehen.

Jugendliche konsumieren weniger Cannabis trotz leichterer Verfügbarkeit

Trotz der erleichterten Zugänglichkeit zeigt sich bei Jugendlichen ein gegenteiliger Trend: Das Interesse am Cannabiskonsum nimmt ab. Dies geht aus den Ergebnissen der Drogentrendstudie „MoSyD“ hervor, die von der Stadt Frankfurt regelmäßig durchgeführt wird. Seit 2002 werden jährlich rund 1.500 Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren zu ihrem Drogenkonsum befragt.

Aktuell gaben nur noch 22 Prozent der Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren an, bereits Cannabis konsumiert zu haben – der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung. Der Leiter der Studie, Bernd Werse, erklärte, dass die Befürchtung, die Legalisierung könnte zu einem Anstieg des Konsums bei jungen Menschen führen, sich bislang nicht bestätigt habe.

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