Wenn Hunde versehentlich Cannabis aufnehmen, kann das lebensbedrohlich werden. Schon kleine Mengen reichen aus, um schwere Vergiftungen auszulösen – im schlimmsten Fall endet der Drogenrausch tödlich. Doch was tun, wenn der Vierbeiner THC gefressen hat?

„Bekiffte Hunde“ – kein lustiges Phänomen

So spaßig der Begriff klingen mag: Für Hunde ist der Kontakt mit Cannabis eine ernste Gefahr. Besonders häufig kommt es vor, dass Tiere achtlos weggeworfene Joint-Stummel oder Essensreste mit Cannabis erwischen.

Lebensgefahr durch kleine Dosen

„Schon geringe Mengen können für Hunde kritisch sein. Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, bis hin zu Koma oder Tod sind möglich“, erklärt Tierarzt Rene Dörfelt von der Kleintiernotaufnahme der LMU München im Podcast 15 Minuten Tagesschau.

Seit der Legalisierung von Cannabis 2024 habe die Zahl solcher Notfälle deutlich zugenommen: Früher seien zwei bis vier Hunde pro Woche betroffen gewesen, mittlerweile sind es doppelt bis dreimal so viele.

Auch der Deutsche Tierschutzbund warnt: Schon die orale Aufnahme kleiner Mengen Marihuana löst Symptome wie Speichelfluss, Unruhe, Taumeln, Magenprobleme oder unkontrolliertes Urinieren aus. In schweren Fällen drohen Koma und Tod.

Erste Hilfe: Schnell reagieren

Hat ein Hund Cannabis aufgenommen, sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Meist wird dem Tier dort ein Medikament gespritzt, das Erbrechen auslöst, sodass die Substanz gar nicht erst ihre volle Wirkung entfalten kann.

Laut Tierschutzbund gilt: Die meisten Hunde erholen sich innerhalb von 24 bis 36 Stunden, in schweren Fällen nach bis zu drei Tagen. Zwar ist die Sterblichkeitsrate gering, aber die Erkrankung kann sehr belastend sein.

Wie kommt der Hund an Cannabis?

Vor allem verfressene Rassen wie Labradore schnappen beim Spaziergang schnell zu, wenn sie etwas Interessantes auf dem Boden finden. Häufig handelt es sich um Keksreste oder andere Lebensmittel mit Cannabis.

Auch in den eigenen vier Wänden lauert Gefahr: Liegen Haschkekse oder Joint-Reste herum, können Hunde und Katzen leicht daran gelangen. Tierhalter*innen sollten in der Praxis ehrlich angeben, wenn Cannabis im Spiel war – nur so lässt sich die Ursache der Symptome sicher feststellen.

Nikotin: Eine weitere unterschätzte Gefahr

Nicht nur Cannabis, auch Zigarettenreste stellen ein massives Risiko dar. Schon vier Milligramm Nikotin können bei Hunden eine Vergiftung auslösen. Erste Anzeichen treten oft schon nach einer Stunde auf: Zittern, Krämpfe, Speicheln, Erbrechen oder sogar Kreislaufschock.

Bei Vögeln ist die Wirkung noch dramatischer: Schon ein einziger Zigarettenstummel kann tödlich enden.

Zusätzlich belasten Kippen die Umwelt. In Wasser gelöst, reicht eine einzige Kippe aus, um bis zu 1.000 Liter zu verunreinigen – eine Gefahr für Tiere, die daraus trinken, und für ganze Ökosysteme.

Fazit: Stummel gehören in den Müll

Ob Cannabis oder Nikotin – für Hunde und andere Tiere sind Reste von Joints und Zigaretten hochgefährlich. Deshalb sollten Filter und Stummel niemals achtlos auf die Straße geworfen werden, sondern stets im Mülleimer landen.

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