Das neue Gesetz für Cannabis hat zu einer Reduzierung bürokratischer Hürden geführt und ermöglicht Patienten einen deutlich einfacheren Zugang zu dieser Therapieform. Aktuell werden in Deutschland über 500.000 Menschen mit medizinischem Cannabis versorgt – die Anzahl steigt stetig.

Köln. Neun Jahre nach der Legalisierung von medizinischem Cannabis in Deutschland steht fest: Der Zugang für Patienten hat sich wesentlich verbessert, was eine zuverlässige Versorgung mit diesem Arzneimittel zur Folge hat. Für viele Betroffene war die Einführung von Cannabis als therapeutisches Mittel bzw. als Medikament ein entscheidender und sehr wichtiger Wendepunkt. In den letzten Jahren wurden zahlreiche bürokratische Barrieren abgebaut, sodass der Zugang zu Medizinal-Cannabis inzwischen weitaus einfacher gestaltet ist.

„Das ist ein großer Fortschritt für alle, die von einer Cannabistherapie profitieren können“, erklärt David Henn, Gründer und Geschäftsführer der Cannamedical Pharma GmbH. Insbesondere Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder Spastiken ziehen Nutzen aus dieser Entwicklung.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wo es einst nur eine kleine Nische war, hat sich der Bereich Medizinal-Cannabis mittlerweile fest in der medizinischen Versorgung etabliert. Die Märkte für Patienten, Verordnungen und Umsätze wachsen kontinuierlich. Mit der steigenden Zahl an behandlungswilligen Patienten weitet sich auch die Verordnungspraxis aus: Immer mehr Ärztinnen und Ärzte verschreiben Cannabis, Apotheken erweitern ihr Angebot, und die Produktvielfalt nimmt zu. Der Trend zeigt eindeutig: Medizinal-Cannabis ist mittlerweile ein unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung.

Patientenanzahl steigend

Die Anzahl der Patienten, die seit der Zulassung des Medikaments 2017 behandelt werden, ist von etwa 1.000 auf über 120.000 im Jahr 2023 gestiegen, berichtet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Aktuell erfahren mehr als 500.000 Menschen in Deutschland eine Behandlung mit Cannabis. Auch der Import von Cannabis hat sich enorm entwickelt; er stieg von 32,5 Tonnen im Jahr 2023 auf 72 Tonnen im Jahr 2024.

Knapp 75 Prozent der Fälle, in denen Cannabis verschrieben wird, dienen der Behandlung chronischer Schmerzen, insbesondere neuropathischen Schmerzes. Fast zehn Prozent der Anwendungen gelten Spastiken, und etwa fünf Prozent werden zur Therapie von Anorexie beziehungsweise ungewolltem Gewichtsverlust eingesetzt, so eine Erhebung des BfArM aus dem Jahr 2022. Zudem berichteten 70 Prozent der Patienten von einer messbaren Verbesserung ihrer Lebensqualität nach einer Cannabisbehandlung.

Besonders Online-Kliniken haben sich auf die Cannabistherapie spezialisiert und bieten eine umfassende Betreuung durch speziell ausgebildete Medizinexperten an. Heutzutage können Patienten aus über 1.500 verschiedenen Sorten medizinischer Cannabisblüten auswählen, während gezielte Cannabinoid-Therapien weiterhin erforscht werden.

Zusammenfassung: Ein bedeutsamer Gesundheitsbereich mit immensem Potenzial

Für einen zielgerichteten und effektiveren Einsatz sind jedoch zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Experten sind sich dabei sicher, dass weiterhin eine umfassende Aufklärung der Patienten stattfinden muss, um die Therapie auch weiterhin zu verbessern. Nur so kann eine gerechte, individuelle und qualitativ hochwertige Patientenversorgung gewährleistet werden.

In der Zwischenzeit ist es entscheidend, die bestehenden Optionen mit Bedacht zu nutzen und fundierte Informationen bereitzustellen. Eines steht fest: Medizinal-Cannabis ist mehr als nur ein Medikament – für viele Betroffene stellt es bereits ein Stück mehr Lebensqualität dar. Mit gezielter Forschung und umfassender Aufklärung könnte die Unterstützung für noch mehr Patientinnen und Patienten ausgebaut werden.

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