Ab dem 21. Juli wird es möglich, Hanf an Trafiken zu kaufen und zu verkaufen. Legal rauchbarer Hanf steht hier dann zur Verfügung. Eine der wichtigsten Vorgaben: Der THC-Gehalt darf nicht bei mehr als 0,3 Prozent liegen. Damit öffnet sich Österreich dem legalen Verkauf von Hanf noch ein Stück mehr. Bisher war es nur möglich, den Kauf in Hanfshops durchzuführen. Österreich verspricht sich damit auch steigende Steuereinnahmen.
Dass Hanf an Trafiken jetzt verkauft werden darf, hat eine interessante Geschichte. In Voralberg hat ein Händler, der einen Hanfshop führt, Hanfblüten importiert. Für die Produkte aus der Schweiz sollte er Tabaksteuer abführen. Der Händler jedoch hat bei Gericht geklagt mit der Begründung, dass seine importierten Produkte kein Tabak sind.
Allerdings hat das Verwaltungsgericht entschieden, dass rauchbare Produkte aus Hanf ebenfalls der Steuerpflicht unterliegen. Der Unterschied zu Cannabis ist hierbei, dass die rauchbaren Produkte nicht für ein High sorgen, da der THC-Gehalt zu gering ist.
Das österreichische Gesetz hat bisher aber keine klare Definition zu rauchbaren Produkten enthalten. So gilt, dass Produkte, für die Tabaksteuer abgeführt werden muss, ausschließlich über Trafiken verkauft werden dürfen. Hanfshops stellten eine Besonderheit dar. Hier wurden Produkte angeboten, auf die Einkommens- sowie Umsatzsteuer entfallen.
Das ändert sich ab sofort. Wenn die rauchbaren Produkte den vorgegebenen Gehalt an THC nicht überschreiten, darf das Hanf an Trafiken verkauft werden. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, zum Beispiel vom ÖCB. Der österreichische Cannabis-Bundesverband merkt an, dass es hier zu einer Monopolisierung kommen kann. Anders sieht das die Wirtschaftskammer. Für sie bedeutet diese Veränderung, dass der Überblick über den Verkauf und Konsum von Hanf verbessert werden kann.
Fragen werden auch in Trafiken beantwortet
Für den Verkauf von Hanf an Trafiken wurden die Trafikanten umfassend vorbereitet. Informationen zu den nun angebotenen Produkten müssen Hand und Fuß haben. Es ist wichtig, den KundInnen mitteilen zu können, um was es sich handelt. Dabei dürfen keine medizinischen Empfehlungen gegeben werden.
Es wird nicht davon ausgegangen, dass diese Veränderungen nun zu einem vollständigen Einbruch der Hanfshops führen. Grund dafür ist, dass viele der Shops ein sehr großes Angebot an Zubehör haben.
Es ist nicht davon auszugehen, dass bereits in jeder Trafik ab dem 21. Juli auch die gewünschten Produkte zu finden sein werden.