Die Cannabislegalisierung ist, gerade nach den Wahlen, wieder im Fokus. Jetzt soll eine Drogen- und Suchtstrategie der Bundesregierung dabei helfen, dass Behandlungen und Beratungen von Suchtkranken ausgebaut werden.

Die Suchtproblematik in Deutschland ist präsent. Es wird davon ausgegangen, dass in etwa jeder zehnte Bürger Probleme mit Süchten hat. In den letzten Jahren hat die ambulante Suchthilfe gleichzeitig abgebaut. Hier stehen vor allem finanzielle Probleme im Raum. Das soll sich jetzt ändern. Durch eine neue Sucht- und Beratungsstrategie der Bundesregierung soll es jetzt zu Veränderungen kommen.

Suchtexperten geben in Befragungen an, dass sie eine Rücknahme der Teillegalisierung von Cannabis in ihren Augen nicht sinnvoll ist. Dem gegenüber stehen aber die Kürzungen zur Suchthilfe und hier soll nun angesetzt werden.

Unter anderem hat Gabriele Sauermann, die für den Paritätischen Gesamtverband aktiv ist, darauf verwiesen, dass ein Bundesdrogenbeauftragter sinnvoll ist. Tatsächlich gibt es diese Stelle bereits seit über 20 Jahren. Im Rahmen des Koalitionsvertrages ist die Stelle nun allerdings auf der Kippe. Würde diese Stelle gestrichen werden, bedeutet dies auch für die Suchtpolitik einen großen Schritt zurück. Dazu werden Forderungen laut, dieses Amt deutlich verstärkt zu unterstützen, sowohl auf der Bundes- als auch auf der Länderebene.

Teillegalisierung von Cannabis für den privaten Konsum – die weiteren Planungen

Diskutiert wird durch die neue Bundesregierung, inwieweit die Teillegalisierung von Konsumcannabis wieder rückgängig gemacht werden soll. Experten sehen das kritisch. Sie gehen davon aus, dass eine Rückabwicklung wieder zu einer erhöhten Zahl an Straftaten führen kann. Erste Untersuchungen zeigen, dass seit der Teillegalisierung die Kriminalisierungsrate reduziert werden konnte.  

Auch von den Suchthilfestellen kommen positive Rückmeldungen. Sie geben an, dass die Teillegalisierung eine Kommunikation mit Konsumenten von Cannabis deutlich leichter macht. Die sachliche Handhabung mit der Thematik erleichtert die Beratung sowie eine Suchthilfe.

Experten wünschen sich einen durchdachten Ausbau des neuen Gesetzes. Unter anderem sollte der Aufbau von Fachgeschäften diskutiert werden. Diese können dafür sorgen, dass der Schwarzmarkt weniger Absatz findet und damit auch verunreinigte Produkte vom Markt verschwinden.

Nina Pritszens ist Expertin auf dem Gebiet der Suchthilfe. Sie verweist darauf, dass Drogenkonsumräume ebenfalls zu einer wertvollen Suchthilfe gehören. In diesen Räumen ist es unter anderem möglich, ein Drugchecking durchzuführen. Erste Verordnungen zu dem Thema hat bereits Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg gebracht.

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